Deutsche Botschaft Beirut


Der Solitär in der ansteigenden, geschwungenen Geländesituation, ruht im zentralsten Punkt der Gesamtkomposition der Landschaft. Durch diese Lage wird optimal an die bestehende Infrastruktur angeknüpft und zugleich ein ebener, weitläufiger, mit der Topographie wandelnder Weg für den Auftakt geschaffen.


Das Konzept setzt seinen Schwerpunkt auf ein harmonisches und zugleich kontrastreiches Zusammenspiel der stark strukturierten Hülle und natürlichen Geländeformen.
Die Wiederkehr des landschaftlichen Erscheinungsbildes im Inneren des Gebäudes vervollständigt schlussendlich das symbiotische Zusammenspiel von natürlichen und artifiziellen Elementen.


Die Erschließung des Gebäudes erfolgt über drei seperate Empfangsbereiche (Visa, Kanzlei, Residenz) im Erdgeschoss.
Über dem ebenerdigen Hofgeschoss mit Visastelle, befinden sich zwei Etagen der Kanzlei, darauf folgt der Wohnbereich des Botschafters mit Gästezimmern. Das überhöhte Residenzgeschoss schliesst den Körper ab.


Die Organisation der vertikalen Erschließung erfolgt über Kerne, die in die landschaftliche Struktur eingegliedert sind und unabhängig voneinander die jeweiligen Funktionen verknüpfen.


Die Hülle des Baukörpers, das Skelett, aus hochweissem Thassos-Marmor, besticht mit seiner formgebenden Rasterstruktur, die sich gleichermaßen konsequent durch den Kern- und Aussenbereich zieht.


Zwischen diesen beiden Schichten bewegt sich ein freieres, landschaftliches Innenleben. Es gibt zum einen das innere, dem Hof zugewandte Band, welches sich durch Vor- und Rücksprünge um diesen schmiegt, sowie das äußere Band, welches diese Bewegungen zum Außenraum fortführt.


Gemeinsam schaffen diese beiden Bänder aus Nussbaum die Raumbildung zwischen Hof mit verschiedenen Aufenthaltsbereiche im Kern, Büro-, Wohn-, Residenzflächen, sowie Austritte und Terrassen im äußeren Bereich.


Die massive, 1,5m tiefe Fassade setzt eine klare Grenze zur Aussenwelt. Sie vermittelt den Eindruck von Distanz, Intimität und dem Gefühl sich auch im Aussenbereich immer noch im geschützten Inneren zu befinden. Sie rahmt die Landschaft durch ihre Tiefe wie ein Bild, produziert Schatten, bringt gleichzeitig Luft und viele Austrittsmöglichkeiten. Im Herzen des Gebäudes befindet sich ein zentraler Hof, mit einem Boden aus spaltrauhem Schiefer, welcher ein tiefes Wasserbecken rahmt. Die Idee dahinter ist eine stetige Kühlung der inneren Aufenthaltsbereiche in der exponierten Hanglage, die Wasserfläche kann den Temperaturunterschied aus der Tiefe des Bergs nutzen. Die massiven Säulen versorgen die einzelnen Stockwerke mit zirkulierender, kühler Luft, sowie das Dach mit Wasser.


Dieser Entwurf wurde während des Studium an der Universität der Künste Berlin am Lehrstuhl des Professor Alfred Grazioli verfasst.